Schon im profanen Jahr 1967 bemängelte Ritter Pannonius der Re-Alte (149) den fehlenden sachgemäßen Umgang mit den Waffen der Schlaraffen. So schrieb er: „Bei großen Einritten und Festlickeiten kann man oft wunderliche Dinge sehen. Gar mancher Ritter weiß nicht, wie er sein Schwert tragen oder führen soll und benutzt es eher wie einen Krückstock oder Wanderstab“. Aber auch den Junkern bescheinigte er „sie wissen nicht, was sie mit ihren Dolchen anfangen sollen und fuchteln damit herum, als seien es Schlachtermesser oder Hirschfänger“. Wer nun glaubt, die Knappen seien in seinen Augen vorbildlicher im Umgang mit ihren Waffen gewesen, irrt. Für ihn „stolzierten sie mit ihren Hellebarden umher als seien es Bergstöcke oder Hirtenstäbe“.
Liest man diese Zeilen für sich allein, so wird bei manchem Leser der Eindruck erweckt, Schlaraffen wüssten nicht um die Führung ihrer Waffen. Dem ist glücklicherweise nicht so. Denn Ritter Pannonius der Re-Alte (149) wusste um den Wert und die Bedeutung der Etikette des Schlaraffendaseins. In seinem Beitrag unter der Rubrik „Schlaraffisches Erleben“ in der Ausgabe „Derer Schlaraffen Zeyttungen“ vom Christmond a.U. 108 (Nr. 3, Jahrgang 96) führte er sehr beschreibend in die Sippungstage der Schlaraffen ein, wenn sie die Vorburg betraten und mit ihren Mänteln auch die Alltagssorgen des profanen Menschen an den Kleiderhaken hängten. Und hatten sie sich erst mit ihren Orden und Helmen geschmückt, so war auch das letzte Profane von ihnen gewischen und standen als edle schlaraffische Recken da.
Aber gerade, weil der schmucke Schlaraffe in die mittelalterlische Burg des Spiels und die Illusion des Rittertums eintrat und die Tugenden erwachen ließ, sollte er sich auch der Bedeutung der Etikette der damaligen Zeit bewusst sein. Sein kurzer Abriss in diese Zeit verrät das Wissen um die ritterliche Gunst und warum er dem „Knigge“ eines Schlaraffen Bedeutung beimaß. Waffen der Schlaraffen, wenn sie auch aus edlem Holze gefertigt sind, sind Symbole ritterlicher Mannighaftigkeit und Tugend und sollten dem schlaraffischem Spiel die rechte Atmosphäre geben, so Ritter Pannonius der Re-Alte. Seine Beobachtungen damaliger Zeit offenbarten aber anscheinend genau das Gegenteil. Zwar führten Spiegel und Ceremoniale die Waffen, doch wie sie letztlich zu benutzen seien ist nirgends festgelegt.
Wer trägt nun die Schuld an diesem Mangel?
Niemand, führte Ritter Pannonius der Re-Alte aus. Aber wäre es nicht an der Zeit, dass geeignete Männer Richtlinien für die Führung und Handhabung schlaraffischen Waffen ausarbeiteten und diese dann als Richtlinien im Ceremoniale niedergelegt sein sollten?
Denn nur so sieht Ritter Pannonius der Re-Alte die Chance, dass alle Sassen des Uhuversums die Waffen einheitlich und in hergebrachter Tradition führten. Sein abschließender Wunsch, dass seine Anregung nicht spurlos verhalle, sondern sich die Einheit Allschlaraffias auch in kleinen Äußerlichkeiten gefestigt zeige. Eine Prüfung des Schlaraffen-Spiegels und Cermenoiales in der Ausgabe a.U. 155 zeigt, dass man seinem Wunsch noch nicht gerecht wurde. 50 Jahrungen sind seitdem vergangen.